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Erlebnisse

Ferienhilfe für Familien

Ferien für alle

Sind die Finanzen eher knapp, kommen Reisen nicht infrage. Doch die Reka Stiftung Ferienhilfe macht Ferien für alle Familien möglich. Zum Beispiel im «Swiss Holiday Park» in Morschach SZ.

Artig trippelt der zweieinhalbjährige Raphael an der Hand seiner Mutter Andrea Ritler (41) auf dem Kiesweg durch das Wäldchen. Nach einigen Metern macht der Weg einen Schwenk nach links. Zwischen den Bäumen tut sich nun der Blick auf den Vierwaldstättersee und die noch immer schneebedeckten Urner Bergspitzen auf. «Das ist definitiv mein Lieblingsplatz. Kein Wunder bei dieser Aussicht!», sagt Ritler.

Der Aussichtspunkt ist Teil des «Swiss Holiday Parks» in Morschach SZ, dem grössten Ferien- und Freizeitresort der Schweiz. Es bietet eine Vielzahl von Aktivitäten und Einrichtungen für Familien, darunter mehrere Schwimmbäder, ein grosser Spa-Bereich, zahlreiche Sportmöglichkeiten und mehrere Spielplätze. Dass die zwei da Ferien machen können, ist aber nicht selbstverständlich. Möglich ist das nur dank der Unterstützung durch die Reka-Ferienhilfe: Familien und Alleinerziehende mit geringem Einkommen können für 200 Franken Ferien verbringen. Interessierte, welche die Anforderungen erfüllen, können sich bei der Stiftung bewerben.

Ein, zwei Stunden ganz für sich

Ritler kommt als alleinerziehende Mutter mit sparsamen Ausgaben und günstigen Angeboten knapp über die Runden. Mittlerweile läuft es etwas besser als früher, denn sie hat einen flexiblen Job bei einer Stellenplattform. Den kann sie zu Hause am Computer erledigen, wenn Raphael jeweils schläft oder alleine spielt. So geht nicht mehr beinahe der gesamte Lohn für die Kinderbetreuung drauf. Aber Ferien sind noch immer ein Luxus. Besonders gut finde sie, dass der Park Kinderbetreuung bereits ab zwei Jahren anbiete, sagt Ritler. «So habe ich endlich auch wieder mal ein, zwei Stunden ganz für mich.»

Mehrere Jahre lebte und arbeitete Ritler im Oman, wo sie als Reiseleiterin deutschen und französischen Tourist:innen das Land zeigte. Anfangs hatte sie mit unzuverlässigen Arbeitgebern zu kämpfen, dann bot sie selbst Touren an. «Gerade, als es gut lief, kam der Einschnitt durch Corona», erzählt Ritler. Sie kehrte in die Schweiz zurück, lernte einen Mann kennen, und dann ging alles schnell: Statt einer langsamen Eingewöhnung wurde sie nach zwei Monaten schwanger. Die Beziehung zum Vater, der im Ausland lebt, ist nicht immer einfach, «aber mittlerweile klappt es gut», sagt sie.

Genug geplaudert, findet Raphael. Der Kleine blickt fragend zu seiner Mutter hoch und zieht, nicht mehr ganz so artig, an ihrer Hand. Nun gehts endlich auch zu seinem Lieblingsplatz: Die Rutschbahn gleich nebenan im Wald. Kaum ist das Tor zum Spielplatz geöffnet, stürmt Raphael los Richtung Spielgerüst. Ritler bleibt entspannt. Der kleine Junge klettert sicher und bedacht auf dem Gerüst herum und saust die Rutschbahn hinunter. Dabei vergisst man leicht, dass er noch keine drei Jahre alt ist. «Klettern, das kann mein Kleiner», sagt Andrea Ritler lachend.


Quelle: Coopzeitung Nr. 29 vom 16. Juli 2024, Text Stefan Geissmann, Fotos Monique Wittwer

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